DGR²Z blickt auf erfolgreiche 3. DGZ-Gemeinschaftstagung

DGR²Z blickt auf erfolgreiche 3. DGZ-Gemeinschaftstagung

Vom 23. bis 25. November 2017 beleuchteten hochkarätige Referentinnen und Referenten die Zahnerhaltung in all ihren Facetten, dieses Mal in Berlin. In einem eigenen Symposium sowie Vortragsblock wartete die DGR²Z mit spannenden und zukunftsweisenden Themen auf.

 „Erhalte Deinen Zahn - Fakten, Kontroversen, Perspektiven“ hieß das zentrale Thema der 3. Gemeinschaftstagung der DGZ und der DGET mit der DGPZM und der DGR²Z vom 23. – 25. November 2017 im Hotel Palace Berlin. Bei dieser Veranstaltung wurden unter Federführung des DGZ-Verbundes alle Aspekte der Zahnerhaltung aufgegriffen – von der Präventivzahnmedizin über die Endodontologie bis hin zur Restauration. Im Rahmen des Kongresses gestaltete die DGR²Z zwei eigene Veranstaltungen zum Thema Restauration. Darüber hinaus stand die von GC und Kulzer unterstützte DGR²Z-Forschungsförderung auf dem Programm.

DGR²Z-Symposium zu großen plastischen Restaurationen und Faserverstärkung

Im ersten Vortrag des DGR²Z-Symposiums befasste sich Prof. Dr. Diana Wolff (Tübingen) damit, welche Möglichkeiten derzeit Glasfaserverstärkungen bieten, um auch größere Kompositrestaurationen durchzuführen. Für die direkte Füllungstherapie gibt es mit Kunstharz präimprägnierte Glasfasern in Form von Strängen, Netzen und auch als Bulkfill Material mit guten Festigkeitswerten und einfacher Verarbeitung. Faserstränge und gewebte Fasern lassen sich dagegen technisch nur sehr anspruchsvoll verarbeiten. Da sie hydrolyseanfällig sind, müssen die Fasern mit Komposit abgedeckt werden.

Den zweiten Symposiumsvortrag gestaltete Prof. Dr. Mutlu Özcan aus Zürich, die sich intensiv mit direkten und indirekten Adhäsivbrücken auseinandersetzte – mit deren Indikationen, Herstellungsverfahren und auch ihrer Langlebigkeit. Sie legte dar, dass laborgefertigte im Gegensatz zu direkt hergestellten glasfaserverstärkten Brücken klinisch häufig nicht erfolgreich waren. Zudem zeigte sie anschaulich, wie diese Restaurationen ein- und zweiflügelig hergestellt und eingesetzt werden können, wobei bei einflügeligen Brücken die kauflächennahe Seite zum Zwischenglied, bei zweiflügeligen die basale (gingivale) Seite stark auf Zug belastet wird. Einflügelige Brücken zum Ersatz der seitlichen Schneidezähne sollten nicht mesial am Eckzahn befestigt werden, da es hierbei häufig zur Ablösung des Klebeflügels kommt. Grundsätzlich können direkt hergestellte Kompositbrücken nicht nur an Schmelz, sondern praktisch an alle Restaurationsmaterialien geklebt werden. Entscheidend ist der Klebeverbund, der sehr technikintensiv ist.

Vortragsblock der DGR²Z zu Bulk-Full-Komposites

Prof. Dr. Bernd Haller (Ulm) gab einen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand von Bulk-Fill-Kompositen, einer äußerst heterogenen Materialgruppe, die eine Reihe von Anforderungen, etwa eine höhere Lichtdurchlässigkeit zur Aushärtung tieferer Schichten oder eine reduzierte Polymerisationsschrumpfung zum Beispiel durch modifizierte Monomere erfüllen müssen. Bulk-Fill Flowmaterialien, sogenannte „Flowables“, müssen im kautragenden Bereich von einem geeigneten Komposit überschichtet werden, hochvisköse Bulkfill-Materialien benötigten dagegen keine Beschichtung. Bei der „Schneepflug-Technik“ wiederum wäre eine Kombination aus einer ersten Flow-Schicht mit einem viskösen Material die richtige Wahl, um Hohlräume an den Übergängen zu vermeiden.

Für den erfolgreichen Einsatz von Bulkfill-Kompositen sei zudem eine ausreichende Lichthärtung entscheidend, wobei die vom Hersteller angegebene Polymerisationszeit verlängert werden sollte. Bei Spezialanwendungen wie in der Alterszahnheilkunde könnten in Zukunft innovative dualhärtende Komposites eine interessante Alternative darstellen – Langzeitergebnisse fehlen allerdings noch. Um die Tiefe einer Kavität besser einzuschätzen, empfahl Prof. Dr. Bernd Haller das selbstständige Kalibrieren, zum Beispiel mithilfe einer PA-Sonde.

Bild 1: Vortrag von Prof. Dr. Bernd Haller (Ulm) am DGR²Z-Vortragsblock im
Rahmen der 3. Gemeinschaftstagung der DGZ in Berlin // Foto: DGZ

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